Fachbegriffe R

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Radiocinéphone

Rhodoïd

Riefelbilder

Röntgenphotographie

 


Radiocinéphone
Vorläufer eines Multimedia-Geräts.
Es besteht aus einem fernsehähnlichen Kasten, auf dessen Mattscheibe über *Spiegel ein 16mm-Film projiziert wird. Als Tonquellen werden Lichtton, Radio oder Plattenspieler benutzt.
Der 1957 in Frankreich hergestellte Apparat war nur kurzlebig, denn er trat in Konkurrenz zu dem sich fast zeitgleich etablierenden Fernsehen - zu einem Zeitpunkt, als das staatliche Fernsehen immerhin schon eine Stunde Programm täglich ausstrahlte.



Rhodoïd       
Transparenter Bildträger, der als Vorläufer der Zelluloidfolie gilt.
Das aus Zelluloseacetat gewonnene thermoplastische Material wurde etwa ab 1840 hergestellt und für die Fertigung von durchsichtigen oder reflektierenden Folien benutzt. Der Rhodoïd als transparenter, flexiber Bilddträger ist ein Bindeglied zwischen den starren Glasbildern der *Laterna Magica und dem flexiblen Rollfilm der *Kinematographie.

Er enthält viele aufeinanderfolgende Bilder auf einer Rolle, die für die *Projektion abgekurbelt werden können. Noch erhalten ist ein Rollfilm mit gezeichneten Bildfolgen auf Rhodoïd für die Diablerie-Laterna magica.

 


Riefelbilder        
Form der Vertikal-Montage.
Dabei werden zwei unterschiedliche Bildinformationen vertikal über mehrere sequenzielle Träger gespreizt.
Bei derartigen Darstellungen war der Bildträger im 17.Jahrhundert aus im Querschnitt dreieckigen Leisten zusammengesetzt, später aus ziehharmonikaartig gefaltetem Karton.

Hieraus ergab sich ein Untergrund aus Schrägen, die in zwei Richtungen wiesen. Die einander abwechselnden Bildstreifen wurden mit zwei verschiedenen Bildansichten bemalt oder beklebt. Frontal und somit gleichzeitig betrachtet, ergeben sie keinen Sinn. Die beiden Motive entschlüsseln sich erst, wenn man sie von der Seite ansieht. Je nachdem, ob man dabei seitlich von rechts oder links schaut, ist immer nur eines der Motive als ganzes unverzerrtes Bild wahrnehmbar.
Wenn auch die Grundidee dieser Technik bis ins 17. Jahrhundert zurückgeht, so verbreitete sie sich hauptsächlich im 19. Jahrhundert. Die Motive stammen fast durchweg aus dem religiösen Bereich, wobei die zweifache Darstellungsmöglichkeit zu den Kombinationen Kreuzigung/Auferstehung oder Christus/Maria führte.

In derselben Tradition sind auch die *Lamellenbilder zu sehen, wobei diese nicht zwei, sondern drei Darstellungen zeigen.

 


Röntgenphotographie        
Photographische Methode der Darstellung von Dichtigkeitsunterschieden der Körper und Gewebe mit Hilfe von unsichtbaren X-Strahlen.
Die Röntgenstrahlen (X-Strahlen) und die Röntgenphotographie wurden im Dezember 1895 durch den Physiker Wilhelm Conrad Röntgen (1845-1923) entdeckt, der 1901 hierfür den Nobelpreis erhielt.
Die nach ihm benannten Strahlen ermittelte er, als er die bereits bekannten Kathodenstrahlen, die in einer sogenannten Hittorfschen Röhre entstehen, untersuchen wollte. In diesen luftleer gemachten Röhren entstehen Röntgenstrahlen durch elektrische Entladungen. Die Photographien des Körperinneren, die Röntgen ursprünglich nur zu Dokumentationszwecken dienten, waren sensationell. Sie ermöglichten, Bilder des Unsichtbaren zu liefern.
Die Röntgenstrahlen wurden zum Bestandteil einer sich neu formierenden Wahrnehmung, denn sie machten eine bis dahin dem Auge verborgene Welt zugänglich.

 

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