Fachbegriffe E

A - B - C - D - E - F - G - H - I - J - K - L - M - N - O - P - R - S - T - V - W - Z  

Eglomisierte Bilder

Eidophusikon

Epidiaskop  

Episkop 

 


Eglomisierte Bilder
Nach dem französischen Kunsthändler J.-B. Glomy (gest. 1786) benanntes Verfahren für die Herstellung einer Sonderform von Hinterglasmalerei, die durch das Auftragen der Farbe in mehreren Schichten Tiefenwirkung suggeriert. Nach der Bemalung, z.B. mit schwarzem Lack, wurden die Motive ausgespart oder ausgekratzt und mit einer spiegelnden Materie, Metallfolie oder Goldbronze hinterlegt.


Eidophusikon       
[gr.: eidos = Gestalt, Form; physis = natürlich]
Illusionistisches mechanisches Kleintheater.
Den Namen entlehnte sein Erfinder, der englische Maler Philip James de Loutherbourg (1740-1812), der Eidetik, der Fähigkeit, sich Objekte oder Situationen so anschaulich vorzustellen, als ob sie realen Wahrnehmungscharakter hätten. Die 1781 von ihm in London eröffnete Bühne im Miniaturformat (1,80 x 2,50m) wurde nicht von Darstellern bespielt, sondern er nutzte maßstabgerechte bewegliche Figuren und echte Requisiten als Versatzstücke. Sein Eidophusikon war ein Kleintheater aus bemalten, durchsichtigen Bildern, denen wechselndes farbiges Licht Leben verlieh; dazu ertönte Musik, die Johann Christian Bach eigens für diesen Zweck komponiert hatte. Als durchscheinende Vorhänge kamen *Transparentbilder zur Anwendung. Loutherbourgs Idee soll eng mit der Entwicklung der Theaterbühne in der damaligen Zeit verbunden gewesen sein, und es ist zu vermuten, daß er den aus Italien stammenden und um 1755 in Paris vorgeführten Spectacles de décoration, die sich durch ein neues und kompliziertes Beleuchtungssystem auszeichneten, beigewohnt hat. Weil im Eidophusikon den Licht- und Bewegungseffekten eine derart wichtige Bedeutung beigemessen wurde, war die optische Täuschung mit dieser Erfindung zu einem ihrer Höhepunkte geführt worden. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß der Maler Joshua Reynolds (1723-1792), der des öfteren den Schauen beiwohnte, den jungen Damen die Vorstellungen empfahl, um „in der besten aller Schulen beeindruckende Natureffekte zu studieren".


Epidiaskop        
[gr.: epi = Präfix mit der Bedeutung darauf; skopeô = schauen, sehen]
*Projektionsgerät, das gleichzeitig als Diaskop und *Episkop verwendet werden kann.


Episkop
       
[gr.: epi = Präfix mit der Bedeutung darauf; skopeô = schauen, sehen]
Gerät zur *Projektion von nicht durchsichtigen Bildern wie z.B. Aufsichtsbildern, Zeichnungen und Buchseiten oder opaken Gegenständen.
Die beleuchtete Vorlage wird über ein Spiegelsystem und ein lichtstarkes Objektiv auf eine Leinwand geworfen. Dafür ist eine große Beleuchtungsintensität erforderlich, da ausschließlich das von der Vorlage reflektierte Licht für die *Projektion genutzt werden kann. Einer der ersten, die sich mit episkopischen *Projektoren für undurchsichtige Bildvorlagen oder Objekte beschäftigte, war Leonhard Euler (1707-1783), der sie in den Briefen des Mathematikers Euler an eine deutsche Prinzessin über Gegenstände aus der Physik und Philosophie (St. Petersburg 1768-72) beschrieb und abbildete. Diese lange Zeit als *Wunderkameras bezeichneten *Megaskope gab es noch nach 1900. Sie wurden 1867 von dem Hamburger Mechaniker und Unternehmer Andreas Krüss (1791-1848) als Patent angemeldet und ins Programm der Firma aufgenommen. Insbesondere nutzte man sie für die Projektion von Postkarten. Während die Camera obscura zur photographischen Kamera und zur Filmkamera führte, entwickelten sich das Episkop, das Epidiaskop, der Dia- und Filmprojektor und der Beamer aus dem Prinzip der *Laterna Magica.

 

zurück...