Kelek

english "Kelek ist der erste Nekesfilm mit einer Geschichte. Der Geschichte eines Bewußtseins. Dieses Bewußtsein hat es mit nichts Anderem zu tun als mit Sehen. Das Sehen ist der Gegenstand des Films.(...)" mehr...

"Werner Nekes, der aktivste und experimentierfreudigste Filmmacher der Hamburger Gruppe, zeigt bei XSCREEN seinen ersten langen Film: "Kelek". Der Film ist eine konsequente Weiterführung der Techniken, die Nekes bereits in seinen Kurzfilmen entwickelt hat. Es ist eine strenge geometrische Organisation des filmischen Materials bei einer äußersten Begrenzung der Bildwelt. (...)" mehr...

"Wiederholt wechselt die Sex-Szene mit der auf- und abblendenden Straße, in die Autos hineinfahren. Zwischendurch noch einmal das Gitter, nun mit einer hin- und herschwenkenden Kamera gefilmt: Wir wollen (und sollen!) aus dem Gefängnis unserer falschen Reaktionen und Schlüsse heraus, müssen uns von den Zwängen des gewohnten Kinos befreien. (...)" mehr...

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"(...) Das ist alles, und das ist viel; denn wieder organisiert Nekes dieses Material nach strengen, rhythmisch ausgeklügelten Gesetzen, unterbricht starre Einstellungen genau dann, wenn sie unerträglich zu werden beginnen, und zwingt seine Zuschauer zu genauem Hinsehen. (...)" mehr...

"(...)Nekes führt uns hier eine Melodie vor, während er bisher nur einzelne Töne von sich gegeben hat. Der Vergleich hinkt weniger, wenn man bedenkt, daß einzelne Szenen dieses Filmes auch als eigenständige Filme neben Nekes früheren stehen könnten. Töne kann man mehr oder weniger ergreifend finden. Über die Anzahl der Schwingungen läßt sich kaum diskutieren. Bei einer Melodie hingegen können Änderungsvorschläge angebracht werden. (...)" mehr...

Über "Kelek" schrieb Jonas Mekas in "Village Voice" vom 22. Oktober 1970:

"Nekes scheint mir der wichtigste aus der Hamburger Film-Coop zu sein - sehr methodisch und kompromißlos. Sein Film Kelek' behandelt Formen, Bewegungen. Die Kamera bleibt dabei starr und konzentriert sich auf ein Detail, eine Brücke, eine Straße; das Fortschreiten erfolgt langsam, kalkuliert abstrakt. Der Film löste in mir eine sehr reine, visuelle Musik aus."

Werner Nekes: " Ein Abenteuerfilm über eine sexuelle Neurose, die sich in das auflöst, das alle gern haben und tun. Kelek' macht den Zuschauer zum Erlebenden. Die vielen verschiedenen Psychoperspektiven werden nicht durch einen Voyeur auf der Leinwand erlebt, sondern der Zuschauer wird zum Voyeur im Kinosaal. Kelek, das Stangenfloß auf dem Tigris, ist Symbol für das Leben oder die Perspektiven, die ich wähle. Durch die Stangen sieht man auf den Fluß, auf das, was vorbeitreibt, das ist der Film."

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