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english Wolf Donner, Die Zeit, 13/1973: "(...) Nekes hat eine komplizierte visuelle Informationstheorie parat, um das ungleich höhere Spannungs- und Informationspotential dieser Einzelbildschaltung gegenüber der simulierten Bewegungschronologie zu belegen (der Informationsgehalt des Films steigt mit der Differenz zwischen seinen Bildern);(...)" mehr...

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Hans C. Blumenberg, Kölner Stadt-Anzeiger, 13.10.1972: " ... Die semiabstrakte Studie einer lesbischen Liebe, variiert in fünf formal unterschiedlich strukturierten Teilen, von denen jeder eine andere emotionale Atmosphäre besitzt. Kein anderer deutscher Filmemacher des anderen Kinos geht so souverän und erfindungsreich mit seinem Material um wie Nekes, kein anderer hat jenseits der traditionellen Filmästhetik so radikal und sensibel zugleich neue Ausdrucksmöglichkeiten gefunden".

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Peter Steinhart, Rheinische Post, 6. 12. 1972: "T-WO - MEN" ist der erste Nekes-Film, der so etwas wie eine erkennbare durchlaufende Story hat - die Liebe oder die Unmöglichkeit einer Liebe zwischen zwei Frauen. Es ist gleichzeitig sein formal reichhaltigster Film. Nicht nur, weil die fünf Sequenzen mit völlig verschiedenen Mitteln arbeiten, sondern auch deshalb, weil alle diese Variationen in einem Finale kulminieren, dessen technische Raffinesse und optische Vielfalt in Europa ohne Vorbild ist und selbst amerikanische Parallel-Erscheinungen in den Schatten stellt".

L'Art Vivant Nr. 2, aout/septembre 1973, Paris: "Die Offenbarung von Toulon. Alle Vorarbeiten, alles Experimentieren des amerikanischen Avantgarde-Kinos erfaßt durch einen Deutschen, der daraus etwas gemacht hat, als erster, ein Werk, streng wie eine musikalische Partitur, stechend wie eine Erinnerung.(...)" mehr... 

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Brigitte Jeremias, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.10.1972: "(...) Technisch bewundernswert und kühn. Nekes gehört zum filmischen Untergrund. Die Erneuerungen der Stilmittel, daran ist kein Zweifel, kommen von hier.(...)" mehr...

Werner Nekes:
Kurze Bemerkung zur ästhetischen Organisation von "T-WO - MEN":

"Die Schreibweise des Titels weist programmatisch auf die "horizontale Lesbarkeit" von Film. Die kleinste filmische Information ist die Verschmelzung zweier Einzelbilder im Kopf des Rezipienten. Kader A verbindet sich mit Kader B zum Thaumatropeffekt, zum "Kine", dem Kleinstelement filmischer Informationsübertragung. Will man zu Aussagen über filmische "Sprache" kommen, so hat man dieses Element, "das Kine" oder Gruppen von diesen, zu untersuchen. Wie Bild A mit Bild B eine Verbindung eingeht, so verschmilzt auch gleichzeitig Bild B mit Bild C. Das Kine bestimmt sich aus der Größe der Differenz - im informations-theoretischen Sinn - zwischen Kader A und B. Die Identität zweier Kader oder keine Differenz erzeugt die Illusion des "Stillstandes", eine geringe Differenz die einer Bewegung oder eine maximale Differenz die einer Gestaltverschmelzung. Die Teile 1, 2, 4 sind Beispiele für die "horizontale", 3 und 5 für die "horizontale und vertikale Lesbarkeit" von Film".

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