Nekes
Ein Film von Werner Nekes und Dore 0
Darsteller: Werner Nekes;
Kamera: Rainer Komers;
Ton: Christoph Schlingensief.
Erklärungen zum experimentellen Kino. Werner Nekes spricht zu seiner Filmtheorie mit Filmbeispielen aus "Kelek", "Hurrycan", "Spacecut", "Diwan" und "Mirador".
Novalis schreibt 1789 in seinem Monolog: "Der lächerliche Irrtum ist nur zu bewundern, daß die Leute meinen, sie sprächen um der Dinge willen. Gerade das Eigentümliche der Sprache ist, daß sie sich nur um sich selbst bekümmert. Es ist mit der Sprache wie mit den mathematischen Formeln, sie machen eine Welt für sich aus, sie drücken nur sich selbst aus und eben darum spiegelt sich in der Sprache nur das seltsame Verhältnis Spiel der Dinge."
Wenn ich spreche, dann wird dieses Sprechen bestimmt durch mein Denken. Es ist eine Art Spiegelung des Denkens, und das, was ich denken kann, wird bestimmt durch mein Vokabular, durch meine Grammatik, die Grammatik der Sprache, in der ich lebe, und wenn ich Bilder mache, Filme mache, dann werden diese Filme bestimmt durch das Bildvokabular und durch die visuelle Sprache.
Das Bild selbst oder die filmische Information, die kleinste filmische Information, stellt sich dar in den Informationsparametern x, y, die die Höhe und Tiefe und Breite eines Bildes kennzeichnen. Gleichzeitig habe ich den lnformationsparameter t der Zeit, und ich muß unterscheiden zwischen der Zeit, die innerhalb eines Bildes gespeichert wird, und der Zeit, die gebraucht wird, daß diese beiden unterschiedlichen Informationseinheiten im Kopf des Zuschauers zur filmischen Information verschmelzen.
Also arbeite ich mit einer gewissen Illusion auf Grund des Wahrnehmungsvorgangs, mit einer Täuschung also; was sich dem Betrachter darbietet ist somit keine Wirklichkeit, sondern nur eine Fiktion von Wirklichkeit, eben dieser bestimmten filmischen Wirklichkeit.
Weitere Texte zu
Kelek
Spacecut
Diwan
Mirador
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