"Ich sehe was, was du nicht siehst! Sehmaschinen und Bilderwelten. Die Sammlung Werner Nekes" 

Museum Ludwig, Köln

27.09.2002 bis  05.01.2003.  

 
Fotografie, Film und Fernsehen sind in unserem Alltag so präsent, dass ihr Wesen als durch Apparate gesteuerte "Sichtweise von Wirklichkeit" kaum noch reflektiert wird. Die komplexe Vorgeschichte der "Neuen Medien", die in den Kontext der Aufklärung des 18. Jahrhunderts und der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts zurückreicht, steht nicht mehr im Bewusstsein. Die Bilderwelten von Laterna Magica, Guckkasten, Panoramen, Dioramen und Photographie popularisierten die optische Schaulust und gelten als Wegbereiter der Kulturgeschichte des Films und damit auch unseres Medienzeitalters.

Den komplexen Zusammenhang der Geschichte der optischen Medien, der Sehmaschinen und Bilderwelten, in einer Ausstellung zu präsentieren erlaubt jetzt erstmalig eine Kollektion von internationalem Rang: Die Sammlung Werner Nekes vereinigt alle relevanten Exponate zur Vielfalt visualisierter Erscheinungen und Erfahrungen der Kulturgeschichte aus den vergangenen 500 Jahren. Sie erinnert an die legendären Kunst- und Wunderkammern und offeriert eine breit gefächerte Enzyklopädie des Wissens über die optischen Medien.
Die Sammlung Werner Nekes wird als lebendige und erlebnisorientierte Ausstellung zur "Geschichte der optischen Medien" inszeniert. Das Spektrum reicht vom Schattentheater über Anamorphosen und Panoramen. Unter der Überschrift "Vom Spiegelkabinett zum Kaleidoskop" werden vielfältige Möglichkeiten der optischen Täuschung, Verzerrung und Verwirrung des Betrachters dokumentiert. Dem folgt die Darstellung der Geschichte der Camera Obscura bis zu den Erfindungen von Photographie und Film. Den Abschluss bildet eine Darstellung zur Geschichte der Animation "Von der Bewegungsillusion zum Morphing" als unmittelbare Vorgeschichte von Film- und Montagetechniken.Die Inszenierung der Objekte in Vitrinen und Kabinetten, als Original oder im Nachbau ist so angelegt, dass der Besucher die Prinzipien der optischen Medien und deren visuelle Sprache, selbst erleben und spielerisch nachvollziehen kann. Begleitet von den permanent gezeigten Videoproduktionen des Sammlers und Filmemachers Werner Nekes wird der Besuch der Ausstellung "ich sehe was, was du nicht siehst" zu einer faszinierenden Entdeckungsreise in das Reich der Sehmaschinen und künstlichen Bilderwelten. (Pressetext Museum Ludwig, Agfa Photo-Historama)

Inhalt:

Hans Rudolf Reust
"Animierte Gespenster. Zur Erhellung von Schattenstücken aus der Sammmlung Werner Nekes"

Larry J. Schaaf
"Camera Obscura und Camera Lucida. Bild und Vorstellung vor Erfindung der Photographie"

Thomas Hensel
"Mobile Augen. Pfade zu einer Geschichte des sich bewegenden Betrachters"

Bodo von Dewitz
"Eine mobile Bilderwelt. Der Guckkasten als Bildmedium der Aufklärung im 18. Jahrhundert"

Deac Rossell
"Die Laterna Magica"

Thomas Fechner-Smarsly
"Suggestive Projektionen. Laterna Magica, Diorama und ihre Effekte in der Literatur des 19. Jahrhunderts"

Klaus Barthelmeß
"Kosmologie und Sammlung. Optische Instrumente und Sehspielzeuge in den Kunst- und Wunderkammern des 16. bis 18. Jahrhunderts"

Gerhard Kolberg
"Die Animation der Kunstfigur. Von Automaten, Androiden und Cyborgs"

Barbara Krafft
"Bilder verstecken - Bilder entdecken. Eine Sehreise entlang den Klippen des Augenscheins"

Astrid Weidauer
"So weit das Auge reicht. Das Panorama als Massenmedium des 19. Jahrhunderts"

Birgit Verwiebe
"Lichtspiele und Bewegungsbilder. Zur Geschichte des Dioramas"

Detlef Hoffmann
"Spiel, Zauberei und fröhliche Wissenschaft. Optische Vergnügen des 19. Jahrhunderts"

Jens Thiele
"Der Augenblick des Verweilens und die Flüchtigkeit des Blickes. Bildstillstand und Bildwechsel in 'vorkinematographischen Zeiten'"

Laurent Mannoni
"Geburt und Kommerzialisierung der Chronophotographie"

Martin Loiperdinger
"Sammler, Histroriographie und gesellschaftlicher Bedarf. Perspektiven für die Geschichte der visuellen Medien"

Bazon Brock
"Werner Nekes stiftet Mediengeschichte. Zur Korrektur des heutigen Medienwahns"

Sebastian Feldmann
"Lust und Trug der Augen. Werner Nekes' filmisches Meisterwerk Media Magica"

Werner Nekes Filmbiographie - Die Filme

 

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