"Schaulust" im Altonaer Museum Hamburg

Kieler Nachrichten
28. Oktober 2005
Entdeckungsreise ins Reich der Bilder

Um die Macht der Bilder geht es im Altonaer Museum. Schon Jahrhunderte vor der Erfindung von Digitalfotografie und Fernsehen war es der Traum der Menschen, künstliche Bilder zu schaffen und die Bilder in Bewegung zu versetzen. Die Ausstellung "Schaulust, optisches Theater & andere Spektakel - die Sammlung Werner Nekes im Altonaer Museum" zeigt eine einzigartige Auswahl aus der weltgrößten Sammlung zur Geschichte der optischen Medien.
Die Schau mit etwa 1000 Exponaten auf 1800 Quadratmeter Ausstellungsfläche soll nicht nur Technikfreaks und Bildernarren begeistern: Mit vielen interaktiven Stationen ist sie als spielerische Entdeckungsreise in die Welt der visuellen Wahrnehmung angelegt und damit auch für Kinder interessant. Sie zeigt die Geschichte der Bilderzeugung von der Renaissance bis ins Zeitalter der Massenmedien.
Da gibt es zum Beispiel Guckkästen zu bestaunen, die ab dem 11. Jahrhundert Bilder aus der ganzen Welt zeigten und auf Jahrmärkten das Volk elektrisierten, oder optische Spielzeuge von 1825. Eine überdimensionale Camera Obscura, der Vorläufer des Fotoapparates,
kann sogar von innen erkundet werden, und in einem so genannten Ames-Raum darf der Besucher seine Wahrnehmung auf die Probe stellen.
    
Fast alle Exponate stammen aus der Privatsammlung des Erfurter Künstlers und Filmemachers Werner Nekes. Der 61-Jährige hat in 40 Jahren etwa 25 000 Objekte, Bücher und wunderliche Apparaturen aus sechs Jahrhunderten zusammengetragen, die die Entwicklung der visuellen Inszenierungs- und Illusionstechniken dokumentieren.

Die Ausstellung' war schon in berühmten Museen wie dem "Getty Center" in Los Angeles oder der Kunsthalle Budapest zu sehen. Vor Altona machte sie auch schon in Tokio, Graz und London Station. Und wenn die Schau in Hamburg nach dem 1. April zu Ende geht, wird sie
weiterreisen nach Australien und in die USA.

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