Diwan

„(…) Ein Landschaftsbild (Gras, Bäume, Haus, kaum Himmel) wird durch das Auf- und Zuziehen der Blende und die dadurch resultierenden Fehlfärbungen vom sattgrünen Sommer in den hellgrünen Frühling in den gelblichen Herbst und schließlich in den weißen Winter, der nur noch bläuliche Schatten der Gegenstände kennt, gleitend verfärbt. So, wie die Blende ihr Auge schließt, aus einem Schönwetterhimmel einen Gewitterhimmel abtönt, so liegt hinter der Oberfläche von Natur und Realität bei Nekes ein vielfältig strukturiertes, geradezu magisches Geheimverständnis, das mit der vorgeblichen Kühle der Versuchsreihe Nekes in seltsamer Korrespondenz steht. Die Möglichkeit, in der Kamera die Reihenfolge von Geburt, Leben und Tod vertauschen zu können, schafft bei Nekes hin und wieder einen wilden, triumphalen Optimismus, welcher den Tod leugnet". (Sebastian Feldmann, Film '73, Duisburg 1974, S. IV, 6f.)

 

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