"Eine feine Satire auf Showbusiness und Ödipussisyndrome." tk, Cinema 1/1988
"Der Mülheimer Experimentalfilmer Werner Nekes hat mit Johnny Flash eine parodistische Filmkomödie abgeliefert, die es in sich hat. Selten wurde der armutsvolle Charme des Ruhrgebiets so treffend in Szene gesetzt, selten wurde der Charakter des Ruhrgebietskünstlers zwischen Thomczyk und Muschnik so treffend karikiert. ( ... )
Mit Johnny Flash hat Nekes unter kräftiger Mitwirkung der hervorragenden schauspielerischen Leistungen das geschaffen, was im 'Neuen Deutschen Film' immer wieder beschworen, kaum aber einmal erreicht wurde: einen gleichermaßen durch und durch unterhaltsamen wie hintergründig- realistischen Film." Wolf Schwartz, Düsseldorfer Illustrierte Nr. 2, Februar 1988
"Übrigens: Der schönste Ruhrgebietsfilm war Johnny Flash von Werner Nekes. Besser wurde die Seele des Künstlers im Revier nie getroffen." Peter Krauskopf, Marabo 1/1989
"Wer sich also fernab vom Einheitsbrei der Filmindustrie seinen Humor erhalten konnte, der findet in Johnny Flash eine gelungene Satire über das Schlagergeschäft, dessen Boshaftigkeit seinesgleichen sucht." KS, Pinboard, Februar 1988
Johnny Flash erhielt die 'Lachende Maske' beim Internationalen FunnyFilm- Festival in Bario Terme bei Mailand.
Helge Schneider zu JOHNNY FLASH
„Es war wie im Traum! Ich wandelte durch die Kulissen und Vorstädte und fühlte mich großartig! Die Kamera surrte, das Licht blendete. ich merkte von alledem nichts, denn ich war JOHNNY FLASH! Es war großartig! Und auf einmal schwamm ich in Geld! Aufregend war es schon, wenn auch sehr, sehr anstrengend! Aber die vielen Leute an der Kamera waren immer müde! Einfach toll!"
Und so kam es dazu: „ Vor kurzer Zeit ging ich mal ein paar Schritte vor meine Haustür, da hielt ein offener Sportwagen neben mir, darin saß der Kunstfilmer Werner N. Um nicht erkannt zu werden, setzte ich mir schnell eine dickglasige Brille auf und strich mir meine Haare nach hinten. JOHNNY FLASH war geboren! Werner N. zwang mich einzusteigen, und im Affenzahn ging es zu den Studios, die er schon vorbereitet hatte.
Durch eine schicksalhafte Eingebung meinerseits wird der bislang wenig in Erscheinung getretene Experimentalkomiker Kunze als meine Mutter engagiert. Doch damit nicht genug: aus Geldmangel und Überzeugung entschließt Kunze sich , auch den Part des Managers Toi zu übernehmen. Angestiftet von dieser Entscheidung setzte ich es bei der Produktionsleitung durch, meinerseits auch mehrere Rollen zu gestalten. Dies wiederum animiert Kunze, weitere fünf Rollen einzustudieren. Im nachhinein betrachtet, möchte ich, ohne eitel zu wirken, behaupten, dass dies Art der penetranten Selbstpräsentation der wohl gelungenste Schachzug in der Geschichte dieser Billigstproduktion ist. Betrachten iwr uns den Film heute aus einer gewissen Distanz, so wird auch der letzte Zuschauer hiervon kaum etwas bemerken und doch das undefinierbare Gefühl verspüren, hier einen in seiner Art unvergleichlichen Film zu sehen. Die Schlager, die ich seinerzeit estra für diesen Film komponiert und arrangiert und aufgenommen und gesungen und gespielt habe, sind heute schon die Evergreens von morgen:
Aber der Jürgen, also Johnny, is jetzt auf die Erfolgsleiter gestiegen, der wollte kein Elektriker mehr sein un Bäcker auch nich, un da is er eben berühmt geworden, also da is er noch dabei, am erfolgreich werden. Ich bin ja auch nich immer nur die Mutter von mein Jürgen. Wenn Se richtig guken, bin ich auch der Herr Toi vonne Agentur, de Optiker, de Arzt, de Musikverkäufer, de Schneider, de Schlagerkonferängsier vonne Schlagerparade, un spielen tät ich auch gerne die Frau, von Fernsehen, dat wollte der Jürgen aber nich so. Die Heike Melba-Fendel, wat im Film die Frau von Musik SAT is, spiel dat ja auch janz ordentlich. Na ja, säts Entertainment oder wat. Also dat is ja schon ne komische Geschichte , dat.
Un bevor ich, dass ich sonnen verrückten Film machen durfte, hab ich auch schon ma Theater in Essen gemacht un noch schlimmer, ich hab auch Rocktheater gemacht. Manchmal mach ich auch in andere Streifen von so Filmern aus´m Ruhrpott mit, wo ich wohnen tu. Vielleicht wird ich ja auch ma son Star wie der Jürgen, äh de JOHNNY Flash."
„Helge hat eine angenehme, störrische und absurde Genialität, gelacht habe ich jedoch selten soviel.Ich habe mit Schauspiel-As Andreas Kunze und Helge Schneider geprobt, gekocht und die großen Poren der Mutter geschminkt. Mein Kleiderschrank war nicht mehr derselbe, und ich auch nicht."
Bernd Upnmoor zu JOHNNY FLASH
„Wenn ein Spielfilm ohne Drehbuch gedreht wird und im Prinzip alles frei improvisiert werden kann, so dass nicht gehetzt oder geschludert werden muss, entsteht beim Drehen eine tatsächliche Live-Atmosphäre. Dann ist jede Einstellung unwiederholbar, jeder spürt das Adrenalin in seinem Blut und jeder im Team ist wach dabei. Wer noch eine Hand frei hat, kriegt irgendeine Aufgabe dazu. So entsteht am Set das Gefühl eines summenden Bienekorbs. Und wenn wir Glück haben, dann schmeckt der entstandene Honig auch noch gut. Sehr gut."