X. "Slapstick" und Film

Little Night
In LITTLE NIGHT hat der Mülheimer Werner Nekes mit seinem jüngst erfundenen "Scanner", einem Bild-Kontinuität-Zerhacker, der groteske Wackel- und Sprung-Effekte produziert, sehr komisch einen nächtlichen Alptraum realisiert, mit hüpfendem Bett und allerhand Nachthemd-Gespenstern. Man wird ebenso an Winsor McKays Comic Strip "Little Nemo" erinnert wie an das Zauberkino des Georges Méliès oder an Edwin S. Porters frühen Trickfilm "Albdruck eines Eintopf-Verfressenen", es gelingt ein Bogen vom Kino der frühesten Jahre zur neuesten (Nekes-)Technik. Sehr gekonnt, sehr amüsant.
Sebastian Feldmann
Rheinische Post. 23.4.1920


Johnny Flash
Eine Ruhrgebietsmusik-Musikgroteske als Hommage an Karl Valentin und Liesl Karlstadt. Der Mülheimer Musik-Komiker Helge Schneider, der schon zu früheren Filmen von Nekes die Filmmusik komponierte, spielt hier den Jürgen Potzkoten, der als Johnny Flash Karriere machen möchte. Die Musikerkollegen, die mit ihm um einen Platz im Musikgeschäft in Konkurrenz stehen, werden ebenfalls von ihm gespielt. Andreas Kunze spielt sowohl den Manager als auch die Mutter von Johnny Flash, beide tauschen auch noch jeweils die Mutter-Sohnrollen. Eine "Der Mann ist ja ein Genie." - Groteske über jedermanns Anspruch geliebt zu werden, Johnny Flash zu sein.

 

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