Perspektive & Anamorphose

Perspektive, Anamorphosen, Panoramen

Die Frage, wie sich der dreidimensionale Raum auf der zweidimensionalen Fläche des Zeichners abbilden lässt, beschäftigte die Maler intensiv seit dem 15. Jahrhundert. Das Fenster von Alberti, das Velum von Dürer und vor allem die Abbildung in der camera obscura haben wesentlichen Anteil an der Erfindung der Zentralperspektive.
Mit der Reflektion über den Sehvorgang führten auch die Abweichungen von den üblichen Darstellungen zur Hinterfragung der Gültigkeit des Erkennens. So entwickelten sich drei unterschiedliche Formen der Anamorphosen:


1) die optische Anamorphose, die sich nur aus einem bestimmten Sehwinkel mit dem bloßen Auge entschlüsselt.
2) die katroptische Anamorphose, die das Abgebildete nur durch den Blick in einen Spiegel entzerrt wiedergibt, der die Form eines Zylinders, Kegels oder einer Pyramide haben kann.
3) die dioptrische Anamorphose, die durch den Blick durch eine facettiert geschliffene Linse einen neuen Bildgegenstand zeigt.


Eine bewegliche Linse in der camera obscura, auch Ochsenauge genannt, ermöglichte dem Maler Hanns Hauer um 1630 eine Panorama-Darstellung von Nürnberg. Das erste 360° Rundumbild gelang dem irischen Maler Robert Barker 1792, ein Panorama der Stadt London, gesehen von Albion Mills. Eine Vergrößerung auf 14m Höhe und einem Durchmesser von 35m war ein solcher Erfolg, dass in einem hierfür extra gebauten Gebäude Besucher Eintritt zahlten, um das Bild erleben zu können.
  

Anamorphosenset

 

zurück...