Schatten & Laterna Magica

Projektionen
Den Begriff Fantasmagorie prägte der Magier Paul Philidor, der spektakuläre Projektionen mit der Laterna Magica von Geistern, Skeletten auf Rauch über dem Publikum in der Luft schwebend 1792 in Paris aufführte. Neben den beweglichen Laternenbildern nutzte er auch große Bildtafeln auf denen das Motiv negativ ausgeschnitten und auf Gaze befestigt war. Nach diesem Prinzip gearbeitet, entwickelten sich wenig später die weit verbreiteten Koptographien oder Megalographien . Der negativ ausgeschnittene Bereich lässt das Licht hindurch und die Figur vergrößert an der Projektionswand positiv erscheinen.
Nur dem Eingeweihten erkennbar sind die „jouets séditieux“ die „aufrührerischen Spielzeuge“. Aus Holz oder Elfenbein gedrechselte Figuren, oft Stelen, Petschafte oder Spazierstockknäufe, die mittels einer Lichtquelle als Schatten an die Wand geworfen, in ihrem Schattenriß Profile, meist von politischen Persönlichkeiten, erkennen lassen.
 

 

Laterna Magica

Laterna Magica 

 

Schattentheater
Als älteste dramatische Kunstform soll der Legende nach das Schattentheater seinen Ursprung im 2.Jahrhundert vor Chr. in China gehabt haben, als der Kaiser Wu-Di nach dem Tode seiner Lieblingskonkubine in tiefe Trauer versank. Ein Magier versprach seine Trauer zu lindern und den Geist der Schönen wieder erscheinen zu lassen. Auf einem Vorhang, von einer Kerze beleuchtet, erschien die schöne Gestalt der Verstorbenen, doch sie blieb dem Kaiser unerreichbar. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich das Schattentheater aus einer durch Magier praktizierten, geheimen Kunst mit Bezug zum Überirdischen weiter. Über Thailand, Malaysia, Kambodscha, Indien gelangte es nach Persien, Arabien und nahm in Ägypten, der Türkei und Griechenland auch tagespolitische Themen in das Repertoire der handelnden Figuren auf.
Schattenfiguren sind getrocknete, abgeschabte Tierhäute. Nach meist alten Vorlagen werden die Figuren geschnitten und je nach Herkunftsland, mit feinen Perforierungen versehen. Form und Farbe lassen Rückschlüsse auf den Charakter der jeweiligen Figur zu.
In den westeuropäischen Ländern verzichtete man auf die Farbigkeit der Figuren und begnügte sich mit den einfacheren, schwarzen Silhouetten.
 

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