Schattentheater der Welt
VI. Ägypten
Ägypten
1993-96, Farbe, 88 Min.
Regie und Produktion der Aufzeichnung: Werner Nekes
Einführung: Dr. Alfred Mikhail Abd El Meseeh Mikhail
Betreuung: Mohamed Shirin Atef Mohamed, Frau Azza Mohamed El Hosseiny Ahmed Spieler: Zaki El Heresh
Assistenten: Hassan Abd El Al Aly, Hassan lbrahim Hassan
Musiker: Abd El Hameed Kamel Mahmoud, Hassanein Moustafa Hassanein, Abd El Aziz Mohamed Ibrahim.
Die Kunst des Ägyptischen Schattenspiels hat eine lange Geschichte, deren Wurzeln zurück bis in die Mitte des 11. Jh. führen. Als Folge des regen Handelsverkehrs mit Asien hat es seinen Einzug in Ägypten gehalten. Die ersten ägyptischen Schattenspiele sind von Shams Ei Deen Ihn Danial (1231-1238 christlicher Zeitrechnung) geschrieben worden. Das Schattenspiel wurde schon sehr bald zur bekanntesten Theaterform des Landes. Es konnte bei Hochzeiten, Vorbereitungen zu Pilgerfahrten und Beschneidungsritualen bewundert werden. Lange konnte es sich in Ägypten halten, bis es um 1950 endgültig vom Kino abgelöst wurde.
Die Spieler der aufgezeichneten Vorstellung sind die letzten noch lebenden Schattenkünstler Ägyptens.
Alam heiratet Ta'Adir
Hinweise auf "Alam und Ta'Adir" finden sich schon im 17. Jh. Das Stück wurde anlässlich von Hochzeiten über mehrere Tage aufgeführt. Die Episode 'Alam heiratet Ta'Adir' folgt unmittelbar der Hochzeitsnacht. In diesem ersten Teil verliebt sich ein syrischer Moslem in eine ägyptische Christin, möchte sie heiraten und sie zur Muslimin machen. Da er sie so sehr liebt, gibt er vor, ein Verkäufer von Weintrauben, Zuckerkartoffeln und Tongefässen zu sein, um sich ihr nähern zu können.
Das Krokodil
Ein Bauer verlässt seine Heimat, um als Fischer am Nil zu arbeiten. Eines Tages verschlingt ihn ein Krokodil. Der Bauer schreit um Hilfe und verlangt vom Schattenspieler, seine Frau und sein Kind zu benachrichtigen. Die Bäuerin erscheint mit ihrem Kind. Zwei Sudanesen wollen den Bauern befreien, doch einer von ihnen wird zur Hälfte verschlungen und bleibt zwischen den Zähnen des Krokodils hängen. Zwei Marokkaner greifen rettend ein.
Die Soldaten
Fremdartige Wesen wollen ein ägyptisches Soldatenlager erobern, werden aber von den Ägyptern besiegt. Das Stück bezieht sich auf den Sudankrieg. Die Figuren der Sudankrieger wurden von den Spielern verfremdet, um das ägyptisch-sudanesische Bündnis nicht zu gefährden.
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