Schattentheater der Welt

IV. Thailand: Nang Yai

Thailand: Nang Yai Das große Schattentheater der buddhistischen Mönche


1993-96, Farbe, 115 Min.
Regie und Produktion der Aufzeichnung: Werner Nekes
Einführung: Prof. Sone Simatrang
(Übersetzung: Sabine Niewalda)

Erzähler: Satian Changkate
Spieler: Chalaj Sae-Ua, Chakad Mabangyang, Pichet Pichanjit, Anurak Pichanjit, Charan Sae-Ua, Boonyun Kongdee, Sa-Nae Chakate, Supote Naknakha, Suwatchai Sudsong, Tor-Sak Nakpachon

Musiker: Chatr Thongma, Eang Sae-Ea, Chalad Duanchay, Uam Komhorn, LaOr Kumlamai, Somneuk Kumiamai
Leiter der Gruppe: Sanga Jimli
Betreuung: Dr. Chacorn Vipusanavanish, Prof. Sone Simatrang, Niratana Klaewthanong, Sansanee von Enzberg

Die Geschichte des Nang-Yai Schattenspiels lässt sich bis ins Jahr 1458 zurückverfolgen. Das Nang Yai kann - im Unterschied zum Nang Talung, der in Thailand ebenfalls bekannten volkstümlichen Form des Schattentheaters als eine Form des 'höfischen Theaters' mit einer inneren Beziehung zum Tanzdrama bezeichnet werden. Es vereinigt verschiedene Elemente des künstlerischen Schaffens: die kunstvolle Herstellung der Figuren, die musikalische Darbietung, den Tanz, die Rezitation epischer Texte sowie den gesprochenen dramatischen Dialog. Im Unterschied zu den sonst üblichen beweglichen Figuren sind die aus Büffel- oder Rinderhaut hergestellten, bis zu 2 m großen Figuren des Nang Yai unbeweglich. Diese Figuren sind handwerkliche Meisterstücke, die entweder mit traditionellen dekorativen Thai-Motiven sehr farbig gestaltet oder in Schwarz bzw. dunklen Farben gehalten werden. Bis zum heutigen Tag sind die dargestellten Begebenheiten traditionell dem Ramakien, der thailändischen Fassung des indischen Ramayana-Epos, das von den heroischen Kämpfen und Abenteuern des Gottessohnes und Königs Rama berichtet, entnommen. Die Ramakien-Version wurde 1798 von Rama I konzipiert. Der Text der vom Rezitator zur Musikbegleitung vorgetragenen epischen Teile ist durch Versformen künstlerisch gestaltet. Diese erzählen die Handlung bzw. die Vorgeschichte der Handlung, schildern jedoch auch die Charaktere und Gefühle der dargestellten Personen. Die in freieren Versformen gestalteten Dialoge gestatten dem Rezitator Improvisationen, die manchmal sehr brisante Anspielungen auf aktuelle politische und soziale Probleme enthalten.

Hanuman bringt Phra Rams Ring zu Sida
Nach einem Vorspiel, in dem der Kampf und Sieg eines weissen Affen gegen einen schwarzen dargestellt wird, beginnt der Hauptteil des Stückes. An der Einleitungsmelodie erkennt das Publikum bereits die erste Figur noch vor ihrem Erscheinen, denn es gibt spezielle Melodien für die verschiedenen guten und bösen Figuren. Höhepunkt des Spiels, das insgesamt einen Kampf zwischen hellen und dunklen Mächten darstellt, ist der Sieg des Phra Ram.

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