Vexierbilder

[lat.: vexare = plagen]
Bilder mit mehrdeutigen Darstellungen, die derart gestaltet sind, daß darin teilweise versteckte Informationen sich erst bei einer sich ändernden, intensiven Betrachtung zu erkennen geben. Hierzu gehören auch die Kippbilder, Such- oder Rätselbilder.
Die Darstellung ist nicht sogleich zu erkennen, weil die Umrisse und die Binnenzeichnung mit anderen, auf dem Bild deutlich sichtbaren Darstellungen zusammenfallen. Das Wesen der Vexierbilder besteht also darin, daß sie zwei- oder mehrdeutig sind. Letztlich ist es aber nicht schwierig, in der Darstellung entweder das eine oder das andere Motiv zu sehen, nahezu unmöglich hingegen, alle Bedeutungen gleichzeitig in der Darstellung zu erkennen. Nur durch das &Mac226;Umschalten‘ von einer Deutung auf die andere wird dem Betrachter bewußt, daß es möglich ist, verschiedene Sujets in die gleichen Umrisse hineinzuprojizieren. Zu den ältesten Vexierbildern zählen Albrecht Dürers (1471-1528) Felsgesichter oder Giuseppe Arcimboldos (1527-1593) Blumen-, Gemüse- und Früchtebilder. Erhalten blieben auch Holzschnitte von Erhard Schön, einem Schüler von Dürer und Graphiker in Nürnberg, die auf den ersten Blick unerkennbare bizarre Formen, abwechselnd mit einigen Landschaftsfragmenten zeigen. Wenn man sie jedoch wechselseitig von links und rechts betrachtet, tauchen Porträts oder Szenen auf, die mittels des verhüllenden Aspekts der *Längenanamorphose konstruiert wurden.

Viviscope

[lat.-it.: viv = lebhaft; gr.: skôpeo = schauen, sehen]
Betrachtungsgerät. In Abwandlung des *Zoetrops gebauter Apparat, der im Oktober 1895 in den USA patentiert wurde. Der Bildstreifen rotiert an der Außenwand einer Trommel. Im Proszenium sieht der Betrachter immer nur ein Bild, das intermittierend vorbeigezogen wird.
Vue d’optique Französische Bezeichnung für *Guckkastenbilder.
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